Geschichte der Stadt Betzenstein

1187 Erstnennung Betzenstein
Betzenstein scheint erstmals 1187 im Namen des Ministerialen Friedrich von Betzenstein auf, der offenbar dort seinen Dienstsitz innehatte. Man kann aber dennoch seit der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts mit dem Bestehen der Burg Betzenstein rechnen.

11. August 1311 der Burg
Die Burg Betzenstein selbst wird erst am 11. August 1311 genannt, als der Bamberger Bischof Wulfing von Stubenberg Konrad von Schlüsselberg – einen treuen Anhänger Kaisers Ludwig des Bayern – mit ihr belehnte. Dabei wurden ausdrücklich die Verdienste des Edelfreien um das Hochstift Bamberg erwähnt.

30. Mai 1327 Aufteilung der Burgen an Leuchtenberger und Schlüsselfelder
Eine Hälfte der Burg wird der Böhmischen Krone zum Lehen aufgetragen. Dabei handelte es sich um den Nordteil der Burg, die durch die Leuchtenberger erbaut wurde und in engem Zusammenhang mit dem Schlüsselberger Teil (Südburg) stand. Unter den Leuchtenbergern und Schlüsselfeldern erlebte der Ort Betzenstein einen Aufschwung, da sich die Lehensherren um das Wohl ihrer Untertanen sorgten.

1347 Der Schlüsselberger Teil der Burg geht an die Hohenzollern
Nach dem Krieg gegen Konrad von Schlüsselberg 1347 einigten sich die Sieger, die Bischöfe von Würzburg und Bamberg sowie die Burggrafen von Nürnberg, auf eine Überlassung des Schlüsselbergischen Teils, des Bamberger Lehens, an die Burggrafen. Offenbar veräußerten die Hohenzollern diese Hälfte bald darauf an die Landgrafen, denn die Leuchtenberger waren 1359 im Besitz der gesamten Burganlage.

25. September 1359 Markt- und Stadtrecht durch Kaiser Karl IV
Kaiser Karl IV erteilt der Stadt das Marktrecht und Stadtrecht. Auch erhielt Betzenstein das Recht, die Stadt mit Mauern und Türmen zu befestigen. Durch Bannmeile und Geleitschutz für Händler erlangte Betzenstein die gleichen Freiheiten wie die Reichsstadt Nürnberg.

13. Februar 1418 Verpfändung der Burg an die bayerische Pfalz
Am Ende des Bayerischen Erbfolgekrieges, der eine Zeit des Niederganges für Betzenstein bedeutete, geht die verpfändetet Burg an die bayerische Pfalz. Da die Leuchtenberger ihren ehemaligen Besitz nicht herausgeben, kommt es erneut zur Fehde mit dem neuen Lehensherren Herzog Johann von Bayern.

1421 Zerstörung der Burg
Aufgrund eines falschen Ratschlages des Ritters Sigmund von Egloffstein, der sich dadurch ungeliebter Nachbarschaft entledigen wollte, lässt die Gemahlin des Pfalzgrafen Herzog Johann, Katharina von Pommern, die Burg zerstören.

7. Juli 1505 Übergang an die Freie Reichsstadt Nürnberg
Als die Reichsstadt Nürnberg mit dem Ausgang des Landshuter Erbfolgekriegs 1505, im Frieden zu Köln, das mittlerweile pfälzische Betzenstein übernahm, fand sie daher höchstens Ruinen vor. Der Pfleger des Amtes wurde – wie schon zu pfälzischen Zeiten – auf die Burg Stierberg gesetzt.

1528 Bau des Pflegamtsschlosses
Erst 1528 entschloss sich die Reichsstadt zum Bau eines Schlosses, um hier wenigstens einen Vogt unterbringen zu können. Unter der 300 jährigen Herrschaft der Nürnberger erlebt Betzenstein wieder einen Aufschwung.

1533-38 Bau der Stadtmauer
Errichtung der heute noch sichtbaren Stadtbefestigung mit Mauern Türmen und Toren.

1543-49 Bau des Tiefen Brunnens
Bau des Tiefen Brunnens zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung. Dieser 92 Meter tiefe Ziehbrunnen war bis 1902 die einzige Trinkwasserversorgung der Stadt.

1611 Änderung des Stadtwappens von Leuchtenbergisch auf Nürnbergerisch
Dieses Datum wird manchmal als Stadterhebung aufgeführt. Bezenstein, bereits 1359 mit Stadtrechten ausgestattet, vollzog diese rein rechtlich jedoch bereits spätestens mit der Stadtummauerung 1533-1538. Vermutlich handelt es sich um eine Änderung der Bezeichnung "Markt Betzenstein" zu "Stadt Betzenstein" in den schriftlichen Niederlegungen der Pfleger im Zuge der Änderung des Stadtwappens.

12. Juli 1806 Übergang an Bayern
Betzenstein wird durch die Rheinbundakte bayerisch.