Stadtrundgang in Betzenstein

Die kleinste Stadt in Franken

Mit dem Stadtprivileg von 1359 erhielt der Ort Betzenstein die Stadtrechte. Diese bezogen sich auf den Ort Betzenstein nicht aber auf die Ortsteile. Bis zur Gebietsreform 1972 gehörte Betzenstein zum Landkreis Pegnitz und wurde im historischen Gemeindeverzeichnis des Freistaat Bayern als eine der kleinsten Städte Bayerns geführt. Mit 850 Einwohnern zählt Betzenstein auch heute noch zu den kleinsten Städten in Bayern und somit auch in Franken, sofern man nur die Stadt betrachtet, was durchaus legitim ist.

Mehr über die Geschichte der Stadt erfahren Sie 
in der Ausstellung in unserer touristischen Infostelle 
im Maasenhaus, Hauptstrasse 44 in Betzenstein.

Das denkmalgeschütze Ensemble

Innerhalb des Verlaufes der historischen Stadtmauer, von der noch zwei Tore und drei Türme erhalten sind, finden sich unter Einschluss der Burgen mehr als 30 Denkmäler. Dabei handelt es sich zumeist um historische Bauten und architektonische Relikte aus den Jahrhunderten, in denen Betzenstein zur Reichsstadt Nürnberg gehörte (1505 bis 1806). Die beiden Burgen, deren Ersterwähnung auf das Jahr 1187 datiert wird, sind heute in Privatbesitz und leider nicht zur Besichtigung freigegeben. Auch das 1569 erbaute Pflegamtsschloss in der Schlossstrasse ist in privater Hand. In der historischen Zehentscheune im Schlosshof wurde eine Brennerei zur Herstellung sortenreiner Obstbrände eingerichtet.

Der Tiefe Brunnen gilt bis heute als technische Meisterleistung. In einer Bauzeit von sechs Jahren, 1543 bis 1549, wurde unter großen Anstrengungen ein 92 Meter tiefer Schacht ausgehoben, der Schritt für Schritt mit massiven maßgefertigten Sandsteinquadern gesichert wurde. Bis November 1902 war der Tiefe Brunnen die einzige Trinkwasserversorgung für Betzenstein und Umgebung. Brunnen und Brunnenhaus sind vollständig erhalten.

Die Stadtpfarrkirche

Die 1735 erbaute evangelisch-lutherische Stadtpfarrkirche ist eine einschiffige Barockkirche mit Chorturmanlage. Der Innenraum strahlt aristokratische Festlichkeit und trotzdem Puritanismus aus. Auch hier finden sich noch viele Zeugnisse aus der Nürnberger Zeit. Durch Gesamtgestaltung und Raumkonzeption entsteht der Eindruck einer Hofkirche.

Der Aussichtsturm auf dem Schmidberg ist nicht nur eines der Wahrzeichen Betzensteins – von hier genießt der Besucher einen herrlichen Rundblick über Stadt und Landschaft. Der Schmidbergturm ist nur eine von vielen Aussichtsmöglichkeiten, die man rund um den Ort findet. Der Wanderweg mit der Markierung „Roter Ring“ führt den Wanderer von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt rund um unser kleines Städtchen.

Historischer Stadtrundgang
1. Unteres Tor (Stadttor, erbaut 1533-38)
2. Der Tiefe Brunnen (erbaut 1543-49) mit Brunnenhaus
3. Historisches Pflegamtsschloss mit Zehentscheune, erbaut 1669/70, mit Resten der Stadtmauer aus dem 16. Jh., rechts daneben Giebelhaus, 1780, mit Relieftafel.
4. Schlossstrasse Nr. 3 und 5: Giebelhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, heute Gemeindehaus und Restaurant. Dazwischen das historische Hintere Tor, auch Pfarrtor genannt (1533).
5. Abstecher zum Historischen Scheunenviertel am Hinteren Tor mit Fachwerkscheunen aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
6. Barocke Stadtpfarrkirche Betzenstein (1735)
7. Luitpoldbrunnen zum Gedenken an den Bau der ersten Wasserleitung in Betzenstein im Jahre 1902.
8. Nord- und Südburg (nicht zugänglich, da privat). Im Kern auf das 12. Jh. zurückgehend, mehrmals zerstört und wieder aufgebaut.
9. Stadtmauerturm und Mauerrest aus dem 16. Jh.
10. Hauptstr. 43, historisches Fachwerkgiebelhaus. Der schräg überstehende Giebel dieses Gebäudes lag früher auf der Stadtmauer auf. Zwischen Turm und Giebelhaus stand das historische Nürnberger Stadttor, das 1809/10 wegen Einsturzgefahr abgerissen wurde.
11. Friedenslinde, gepflanzt anlässlich des Kriegsendes 1945
12. Stadtmauer mit Gefängnisturm (1533)
13. Abstecher zum Aussichtsturm am Schmidberg mit Aussicht über die Stadt.
14. Historisches Scheunenviertel am Schmidberg
15. Denkmal Abraham Wolfgang Küfner, Maler und Kupferstecher aus Betzenstein (1760-1817).

Weitere Denkmäler in der Stadtmitte: Hauptstr. Nr. 24, 30, 32, 33, 34, 36, 39, 40, 44, 46: Giebelhäuser, teils Fachwerk aus dem 17. und 18. Jh. Haus Nr. 32 war das Stammhaus des Hopfenhändlers Barth (heute Weltmarktführer in Hopfenprodukten mit Firmensitz in Nürnberg). Haus Nr. 36 wurde 1663 als städtisches Rathaus erbaut (heute privat).

Mehr über die Geschichte der Stadt erfahren Sie 
in der Ausstellung in unserer touristischen Infostelle 
im Maasenhaus, Hauptstrasse 44 in Betzenstein.